Survival Messer ohne Werkzeug schärfen: Unterwegs nachschleifen ist kein Ding

Zuhause, im wohlbehüteten Hobbykeller, da kann wohl jeder ein Messer schärfen.

Aber wie das Ganze Outdoor und ohne Werkzeug oder Steine aus?

Wenn auf einer Tageswanderung auf einmal das Messer stumpf wird, oder du einfach vergessen hast es vor dem Marsch zu schleifen.

Erst mal keine Ruhe bewahren.

Auch im Freien kann man sein Messer relativ einfach schärfen und das alles ohne Hilfsmittel.

Ich will dir in diesem Artikel die besten kleinen Helferlein für Unterwegs zeigen und auch die besten Möglichkeiten ein Messer mit Naturprodukten wie Steinen und Holz zu schleifen.

Da ich selber zwar gerne Outdoor unterwegs bin, selber kein passendes Material zur Hand habe, sind hier 3 Videos die super zeigen wie du Outdoor nachschärfen kannst.

Ein wichtiger Tipp noch bevor wir los legen.

Egal welche Schleifmethode du am Ende nutzen, achte immer darauf den richtigen Winkel einzuhalten und ihn auch gleichmäßig über die ganze Länge der Klinge beizubehalten.

Nutz für beide Seiten des Messers nicht nur den gleichen Winkel, sondern auch die gleiche Anzahl an Zügen auf dem Schleifuntergrund.

Der angewendete Druck sollte auch immer gleich sein.

Wendeschneidplatte, Stein und ein bisschen Spucke

In unserem ersten Video sehen wir Stefan Hinkelmann von Survival Deutschland, der uns 2 großartige Methoden zeigt wie man Messer schnell und einfach schärfen kann.

Absolut genial und seit dem ich das Video das erste Mal gesehen habe fast in jedem Rucksack eine Wendeschneidplatte zum schärfen dabei.

Wendeschneidplatten bestehen aus Hartmetall und dienen in der Industrie als Schneidstoffträger zur Zerspanung von Metallen oder Holz.

Noch viel wichtiger ist aber, dass du mit diesen wirklich kleinen und leichten Metallplättchen ohne weiteres ein stumpf gewordenes Messer nachschärfen kannst.

Dazu ziehst du einfach die Wendeschneidplatte in einem passenden Winkel, (im Zweifel etwa 15° – 20°) mehrfach kurz und mit wenig Druck über die Schneide und das Messer ist wieder scharf.

Gib nicht zu viel Druck beim Schärfen, denn die extrem harten Platten neigen dazu sehr viel Material vom Messer abzutragen.

Es gibt zwei Varianten wie du wendeschneidplatte bekommen kannst:

Das beste ist, die Dinger wiegen echt fast nichts und fallen im Rucksack nicht mal auf.

Es geht aber auch ganz ohne Hilfsmittel.

Was du brauchst, sind 2 Steine mit möglichst geraden bzw. glatten Bruchkanten.

Diese beiden Steine reibst du an den Kanten aneinander bis sich auf dem einen der beiden Steine eine Schicht feiner Abrieb gebildet hat.

Vermisch nun diesen Abrieb mit etwas Spucke (etwas Wasser würde es auch tun) und schon hast du eine selbstgemachte Schleifpaste, mit der du dein Survival Messer ganz ohne Hilfsmittel schärfen kkannst.

Wenn du dich eher allgemein für das Thema Messer schärfen interessierst, dann wirf auf jeden Fall einen Blick auf den gerade verlinkten Beitrag.

Was diese Methode natürlich nicht kann, ist einen ordentlichen Schliff ersetzen, aber ein stumpfes Messer ist nicht nur relativ nutzlos, es ist auch gefährlich damit zu arbeiten.

Handliche Schleifsteine für Unterwegs

Wenn man sich für Outdoor und Survival interessiert, dann kommt man an Kai „Sacki“ Sackmann einfach nicht vorbei.

Und genau deswegen, darf er in unserem Video-Roundup zum Thema “Messer ohne Werkzeug schärfen” nicht fehlen.

Im 5 Teil seiner Videoserie über das Messer schärfen geht es nach Draußen und da wird es natürlich auch für uns spannend, denn von jemandem mit so viel Outdoorerfahrung lässt es sich ziemlich gut lernen.

Besonders, wenn du mal nicht nur einen Tag unterwegs bist, sondern vielleicht gleich mehrere Tage am Stück, ist es wichtig, eine schnelle und handliche Möglichkeit zu haben ein Messer nach zu schärfen.

Wie in dem Video beschrieben ist der Markt für transportable Schleifhilfen wirklich sehr groß und es gibt nur wenige Produkte auf die wir uns verlassen wollen würden.

2 kleine aber feine Schleifsteine der Firma Fallkniven tun sich besonders hervor.

Zum einen der DC3* und der etwas größere Stein, der DC4*.

Der einzige Unterschied zwischen den beiden Steinen ist wirklich die Größe, ansonsten sind sie identisch was das Material angeht.

Mal abgesehen von dem wirklich guten Schleifergebnis, das mit den beiden Steinen erreicht werden kann sind sie vor allem aus einem Grund so gut für Unterwegs geeignet.

Der DC3 Schleifstein wiegt nur 68 Gramm und der DC4 nur 91 Gramm, sie lassen sich also bestens im Rucksack verstauen.

Jetzt aber zum Material selber.

Die helle Schicht der Fallkniven Schleifsteine ist ein Diamantwetzstein mit dem du dein Messer jederzeit nachschärfen kannst.

Die dunkle Seite ist ein feiner Keramikwetzstein mit dem du die Messerklinge zusätzlich abziehen kannst.

So ist übrigens auch die Reihenfolge der Nutzung, erst wird die helle Seite genutzt, dann die Dunkle.

Besonders gut an den beiden Wetzsteinen DC3 und DC4 ist, dass sie trocken benutzt werden und du damit unabhängig von einer Wasserquelle bist.

Mit Steinstaub ein Messer schärfen

Mein letztes Video ist zwar nicht auf Deutsch aber deswegen keinesfalls zu verachten, denn Andy Tran von Inner-bark.com zeigt hier nicht nur eine relative gute Alternative wie man das Messer anstatt des Schleifsteins fixieren kann und eine Variante des Schärfens mit Steinabrieb.

Übrigens, seine Messer sind auch nicht von schlechten Eltern.

Die beiden Schleifsteine die Andy im Video benutzt sind zum einen der,

Diese beiden Schleifsteine, die einfach ausgeklappt werden können und im eingeklappten Zustand platzsparend und sicher vor Verschmutzungen transportiert werden können, sind neben den Fallkniven Schleifsteinen eine gute Investition.

Besonders spannend ist die Art wie er sein Messer schärft.

Anstatt in der einen Hand das Messer und in der anderen Hand den Schleifstein zu halten, legt er den Messerrücken auf einen feinen Ast ab.

Das Messer bleibt dadurch immer in derselben Position und das Ergebnis ist um Längen besser.

Für den Fall, dass du mal ohne Schleifstein im Wald stehst, hat Andy auch eine Variante parat.

Dazu brauchst du einen Stock (etwa 2 cm im Durchmesser) und 2 nasse Steine falls ein Fluss oder Tümpel in der Nähe ist.

Im Zweifel könntest du die Steine auch einfach selber nass machen.

Den Stock spaltest du oder schnitzen ihn so runter, dass eine glatte Fläche Holz bleibt.

Im zweiten Step reibst du die beiden Steine aneinander bis sich eine Schicht Abrieb gebildet hat.

Diesen Abrieb bringst du auf den Stock auf und fertig ist die improvisierte Schleifhilfe.

Wenn qualitativ natürlich nichts über ein in Ruhe und mit dem richtigen Werkzeug geschliffenen Messer geht, kann es trotzdem Sinnvoll sein eine Möglichkeit zu haben sein Messer auch Outdoor zu schärfen.

Egal ob mit Hilfsmitteln wie den Fallkniven Steinen oder den Wendeschneidplatten oder mit Materialien aus der Natur, ein scharfes Messer ist wichtig und sauber, ordentlich und sicher damit arbeiten zu können.

Und falls dir noch das passende Messer für die nächsten Touren fehlt, hier findest du meinen Outdoormesser Test.