Outdoormesser Test: Welches ist das Beste? (2024)

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn du Outdoor unterwegs bist? Na klar, ein gutes Outdoormesser. Aber halt, was ist eigentlich ein Outdoormesser? Das musste ich mich beim Schreiben dieses Artikels auch erst mal fragen. Outdoor, das kann ja vieles bedeuten und noch mehr Aufgaben beinhalten, die ein Messer erfüllen soll.

Schlussendlich habe ich mich mit mir selbst darauf geeinigt, dass der Begriff Outdoormesser im Grunde alle Messer umfasst, die man beim Campen, Wandern, Bushcraften, Geocachen dabei haben könnte und die Auswahl des passenden Messers immer von der jeweiligen Situation abhängt.

Ich wollte das nur kurz klarstellen, damit du verstehst, warum ich den Sammelbegriff Outdoormesser in Bushcraft-Messer, Survivalmesser und Taschenmesser aufgeteilt habe.

Die Unterschiede sind übrigens auch der Grund, warum ich den Begriff „Outdoormesser Test“ schwierig finde. Taschenmesser, Survivalmesser und Bushcraftmesser zu vergleichen, das ist wie Äpfel, Birnen und Bananen vergleichen.

In den folgenden Zeilen erfährst du alles über die Unterschiede der verschiedenen Outdoormesser und welche Vor- und Nachteile sie eventuell haben. So kannst du besser entscheiden, welches Messer zu dir passt.

Taschenmesser / Klappmesser

Wenn du mich hier und jetzt fragen würdest, welches Taschenmesser du dir kaufen sollst, dann wären diese beiden Messer meine Antwort.

Victorinox Huntsman

Zum Schweizer Taschenmesser mit seiner großen und kleinen Klinge, dem Schraubendreher, der Säger, Schere und den ganzen anderen Funktionen brauche ich wohl nicht viel sagen, es kennt hoffentlich jeder.

Victorinox Hunter Pro

Victorinox Schweizer Taschenmesser, Hunter Pro M, Springmesser, Klappmesser, 2 Funktionen, Klinge, Einhand-Feststellklinge

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Das Victorinox Hunter Pro hat eine große, kräftige Klinge und liegt dank den griffigen Schalen super in der Hand. Die Klinge rastet ohne Spiel ein und es lässt sich wirklich präzise mit dem Messer arbeiten. Unter den Klappmessern ist es einer meiner Favoriten.

Einsatzbereich von Taschen- und Klappmessern

Taschenmesser lassen sich zusammenklappen und so einfach und sicher in der Hosen- oder Jackentasche transportieren. Das macht diese Messer zu den perfekten Begleitern im Alltag, einem sogenannten EDC (Every Day Carry).

Taschenmesser wie das bekannte Schweizer Offiziers-Messer haben eine Vielzahl von Werkzeugen, auf die du zurückgreifen kannst. Für schwere Arbeiten wie z.B. Holz batonieren oder Äste abhacken eignen sich die Messer nicht.

Ein Stock anspitzen, um eine Wurst über dem Feuer zu braten, kein Problem. Ein Apfel aufschneiden oder einen Karton kleinschneiden, auch kein Problem. Für alles, was über ganz alltägliche Aufgaben hinausgeht, würde ich mir allerdings ein robusteres Messer zulegen.

Ein robusteres Messer, aber immer noch ein Taschenmesser ist ein Klappmesser, das nur über eine größere Klinge und Arretierung verfügt. Je nach Qualität, ist es mit diesen Messern möglich zuverlässig und sicher zu arbeiten und auch schwerere Holzarbeiten zu erledigen.

Wichtig zu wissen ist, dass Klappmesser, die sich einhändig öffnen und feststellen lassen, unter das Führverbot fallen und im öffentlichen Raum nicht getragen werden dürfen. Auf der sicheren Seite bist du mit einem Klappmesser, das mit beiden Händen geöffnet werden muss.

Vorteile von Taschenmessern

  • Perfekt für den Alltag und als EDC
  • Gesetzlich unproblematisch wegen der kurzen Klinge
  • Viele Funktionen und Tools

Nachteile von Taschenmessern

  • Kein durchgehender Erl und damit instabil und können kaputtgehen
  • Die Klinge ist oft einfach zu kurz
  • Für Survival und Bushcraft weitesgehend ungeeignet

Vorteile von Klappmessern

  • Hochwertige Klappmesser mit Arretierung sind gute Allround-Outdoor-Messer
  • Arretierung bietet Sicherheit bei der Arbeit mit dem Messer

Nachteile von Klappmessern

  • Klappmechanismus ist anfällig für Schäden
  • Klinge kann Spiel bekommen
  • Messer ist unter Umständen in DE verboten

Weitere Informationen zu Klapp- und Taschenmessern findest du auch in meinen großen Ratgeber zu den besten Taschenmessern.

Survivalmesser

Survivalmesser, das sind die Messer, auf die es wirklich in einer Gefahrensituation ankommt. Sie sind die Messer, die wortwörtlich darüber entscheiden können, ob du heil aus einer gefährlichen Situation rauskommst.

Esse 6

Ich liebe das Teil. Mir ist es eigentlich auch egal ob das Esee 4, 5 oder das 6, sie sind alle gut. Der 1095-Kohlenstoffstahl wird von einer Pulverbeschichtung zumindest eine Zeit lang vor Rost geschützt und ansonsten macht das Esee 6 halt alles mit. Grob genug für alles an groben arbeiten aber auch handlich genug für feiner Arbeiten. Vor lauter Schwärmerei fast vergessen, das Messer ist aus 1095-Kohlenstoffstahl.

Schrade Frontier (SCHF52)

Wenn es ein Messer gibt über das ich besonders oft gehört habe, was für ein Beast es ist, dann ist es vermutlich das Schrade Frontier. Die 17,78 cm lange Klinge lässt sich durch den rutschfesten, runtergezogenen Griff super führen und dank der Daumenmulde sind auch feine arbeiten möglich.

Einsatzbereich von Survivalmessern

Um das Überleben seines Trägers zu sichern, kann es über den Aufbau eines Survivalmessers eigentlich keine Diskussion geben. Survivalmesser sind feststehende Fulltang-Messer mit einem durchgehenden Erl. Survivalmesser sind massiv, mit einer großen und breiten Klinge auf die man sich in jeder Situation verlassen kann.

Ihr Einsatzgebiet umfasst alle Tätigkeiten, die das Überleben in der Wildniss erfordern. Es muss Äste und kleine Bäume hacken können, damit du dir einen Unterschlupf bauen kannst. Es muss, ohne weiteres in der Lage sein, Holz zu spalten, das du für ein Feuer brauchst. Ein Survivalmesser muss aber auch feine Aufgaben erledigen können, wie z.B. das Schnitzen von weiteren Werkzeugen, die dir in deiner Situation helfen.

Voraussetzung für diesen breiten Katalog an Aufgaben ist, dass das Messer eine zuverlässige Klinge und gute Schnittfestigkeit hat. Außerdem sollte es gut und sicher in der Hand liegen, damit du gefahrlos damit arbeiten kannst.

Alles in allem kann man sagen, dass das Survivalmesser der uneingeschränkte Allrounder unter den Outdoormessern ist.

Vorteile von Survivalmessern

  • Zuverlässigkeit in allen Situationen
  • Multifunktional einsetzbar
  • Kann dir das Leben retten

Nachteile von Survivalmessern

  • Klingenlängen von über 12 cm fallen unter das Führverbot
  • Gute Survivalmesser sind keine Schnäppchen

Du willst mehr über Survivalmesser erfahren? Dann empfehle ich dir meinen großen Ratgeber mit den besten Survivalmessern.

Bushcraftmesser

Wenn man so will, dann ist Survival der Ernstfall und Buschcraft ist das Training für den Ernstfall. Es gibt allerdings ein paar kleine aber feine Unterschiede zwischen einem Bushcraftmesser und einem Survivalmesser.

Produkte kommen bald…

Einsatzbereich von Bushcraftmessern

Der Übergang zwischen den Aufgaben eines Messers im Bushcraft oder im Survival ist fließend und an vielen Punkten identisch. Für mich ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal die Große und Breite der Messer.

Survivalmesser sind oft noch ein ganzes Stück größer als Bushcraftmesser. Auch die Klinge ist etwas breiter. Während es beim Survival wirklich darauf ankommt, das robusteste Messer zu wählen, kann es beim Bushcraften auch ruhig eine Nummer kleiner zugehen.

Das hat den Vorteil, dass du auf feststehende Messer mit einer Klingenlänge unter 12 cm zurückgreifen kannst und so nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerätst. Durch die niedrigere Klingenbreite und Länge lassen sich filigranere Arbeiten besser erledigen. Trotzdem sind die Messer durchaus in der Lage auch schwere Arbeiten zu erledigen und ein Bushcraft-Messer sollte auf jeden Fall fürs Batoning genutzt werden können.

Vorteile von Bushcraftmessern

  • Zuverlässige feststehende Messer
  • Sind den verschiedensten Aufgaben gewachsen
  • Können auch als Survivalmesser genutzt werden

Nachteile von Bushcraft-Messern

  • Schwere Holzarbeiten können etwas schwieriger sein
  • Klingen über 12 cm fallen unter das Führverbot

Welches ist das beste Outdoormesser?

Wenn ich mich für ein Outdoormesser entscheiden müsste, dann wäre es ein Messer mit fester und durchgehender Klinge, also ein Vollerl oder Full-Tang. Ich würde mich für ein Messer mit guter Schnittfestigkeit entscheiden, das sich unterwegs halbwegs gut nachschärfen lässt, falls es notwendig wird. Es müsste gut und sicher in der Hand liegen und eine Klingenlänge unter 12 cm haben, damit ich kein Stress wegen des Messers bekomme.

Für mich ist das ideale Outdoormesser also ein Bushcraft-Messer. Was für mich gilt, muss nicht für dich gelten. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Prioritäten bei der Messerwahl.

Sind Outdoormesser erlaubt oder verboten?

Outdoormesser sind nicht grundsätzlich verboten, aber einzelne Messer der drei Kategorien können unter das Führverbot fallen und dürfen im öffentlichen Raum nicht, oder nur mit ausreichender Begründung geführt werden.

Feststehende Messer mit einer Klingenlänge unter 12 cm sind in Deutschland nicht verboten. Du solltest natürlich trotzdem darauf achten, das Messer nicht auffällig oder aggressiv durch die Gegend zu tragen. Zusätzlich ist es immer gut, wenn du genau erklären kannst, warum und weshalb du das Messer dabei hast.

Ein Tipp von mir ist, transportiert das Messer in seiner Messerscheide im Rucksack bis du weniger belebtes Gebiet z.B. den Wald erreichst. Taschenmesser kannst du einfach zusammenklappen und ebenfalls im Rucksack verstauen, bis weniger Menschen in deiner Nähe sind.

Tatsächlich verboten, aber immer wieder als Outdoormesser beworben sind Klappmesser, die sich mit einer Hand öffnen lassen und arretiert werden können. Sie sind verboten, weil sie unbemerkt geöffnet und als Waffe verwendet werden können. Ich weiß selber, wie praktisch diese Messer sind und sie haben im Outdoorbereich durchaus ihren Nutzen, du sollst nur wissen, worauf du dich einlässt.

Wie immer gilt in Bezug auf Messer und Waffengesetz, ich bin kein Anwalt und das hier ist keine Rechtsberatung.

Fazit

Outdoormesser ist ein Sammelbegriff für alle Messer die Outdoor ihren Einsatz finden. Die Anforderungen und Ansprüche an das Messer können sehr unterschiedlich sein und so musst du dich zwischen einem Taschenmesser, einem Survivalmesser oder einem Bushcraftmesser entscheiden.

Du kannst es auch so, wie die meisten anderen Outdoorverrückten machen und einfach Messer von jedem Typ anschaffen. Das bleibt alles dir überlassen. Hauptsache mein Artikel konnte dir einen Schubs in die richtige Richtung geben und du bist dem passenden Outdoormesser auf die Spur gekommen.