Was bedeutet der R-Wert bei Isomatten?

Isomatte ist nicht gleich Isomatte und eines der wichtigsten Unterscheidungskriterien ist der R-Wert der Isomatte, denn er verrät dir, wie gut dich deine Isomatte gegen Kälte vom Boden schützt bzw. bis zu welcher Temperatur sie dich sicher vor der Bodenkälte schützt.

Oft hört man im Bezug auf Isomatten immer noch und immer wieder, desto dicker, desto besser und wärmer, das stimmt natürlich nicht so ganz. Einfacher und besser lassen sich Isomatten auswählen, wenn man sie nach ihrem Wärmedurchgangswiderstand unterscheidet, also dem R-Wert.

Wie das funktioniert und was der R-Wert genau bedeutet und welche Dinge du sonst noch bedenken solltest, das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist der R-Wert?

Der R-Wert oder auch R-Value bestimmt den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials in unserem Fall der Isomatte. Einfach gesagt, verrät dir der R-Wert, wie gut oder schlecht das Material Wärme leitet. Der Wärmewiderstand einer Isomatte hängt aber nicht nur vom verwendeten Material ab, sondern auch von der Dicke und z.B. auch von der Oberflächenstruktur oder der Struktur der Isomatte.

Grundsätzlich kannst du dir die folgenden Punkte merken:

  • Desto höher der R-Wert desto besser isoliert die Isomatte.
  • Desto höher der R-Wert desto weniger Wärme geht im Schlafsack verloren.
  • Dickere Matten aus demselben Material haben einen höheren R-Wert.
  • Meist bedeutet ein höherer R-Wert auch ein höheres Packmaß, aber oft auch höheren Komfort.

Hier noch ein wichtiger Punkt, der immer mal zu Verwirrung führt. Isomatten mit höherem R-Wert können auch im Sommer genutzt werden, die überschüssige Wärme wird nach oben und an die Seiten abgegeben.

Isomatten R-Wert Übersicht

Grundsätzlich gilt der R-Wert für durchschnittlich kälteempfindliche Personen. Wenn du also gut mit Kälte klarkommst und dich als eher robust einschätzen würdest, kannst du zu einem niedrigeren R-Wert greifen. Neigst du dazu schnell zu frieren, dann greif lieber zu einer Isomatte mit einem höheren R-Wert.

R-WertTemperaturJahreszeitenEinsatzbeispiel
1-1,5bis +7 °CFrühling, Sommer, Herbst;Camping im Sommer
1,5 - 2,5bis +2 °CFrühling, Sommer, Herbst; Camping in Frühjahr und Herbst
2,5 - 3,5bis -5 °CFrühling, Sommer, Herbst, gemäßigte Winternächte;Camping zu allen Jahreszeiten
3,5 - 4,5bis -11 °CAlle JahreszeitenCamping im im Alpinen Bereich
4,5 - 5,5bis -17 °CWinterWintertouren
5,5 - 6,5bis -22 °CHarter WinterHarte Wintertouren
ab 6,5ab -22 °CExtreme KälteExpeditionen, Hundeschlittentouren o.Ä.

Wichtig beim R-Wert ist es zu bedenken, dass die angegebenen Werte von den Herstellern im Labor ermittelt werden und äußere Einflüsse der Untergrund oder Feuchtigkeit nicht mit eingerechnet werden. Gerade die Bodenbeschaffenheit hat einen großen Einfluss auf die Effizienz der Isomatte.

Weitere wichtige Einflussfaktoren

Bei Isomatten oder auch Outdoor-Luftmatratzen gibt es neben dem R-Wert noch einige andere Dinge zu bedenken, z.B. den Komfort.

Komfort und Aufbau

So eine Thermarest Z Lite ist mit einem R-Wert von 2.0 technisch gesehen gut geeignet, um dich in drei Jahreszeiten vor der Bodenkälte zu schützen. Außerdem ist sie leicht und lässt sich super praktisch falten. Sie besteht aber einfach nur aus 2 cm Schaumstoff und zu viel Komfort ist da nicht zu erwarten. Dafür ist sie entsprechend günstig.

Im Gegensatz dazu ist eine Luft-Isomatte wie Thermarest NeoAir XLite mit ihren 6,4 cm erheblich bequemer. Nicht umsonst ist sie eine der beliebtesten Isomatten überhaupt und mit einem R-Wert von 4,2 ist sie besten für alle Jahreszeiten geeignet. Der Aufbau der mit seinen Luftkammern und dem besseren R-Wert und höheren Komfort kostet dann aber auch ein paar Euro mehr.

Grundsätzlich gilt, dass eine dickere Isomatte in aller Regel einen höheren R-Wert hat, mehr Komfort bietet, aber etwas preisintensiver und schwerer ist.

Der Schlafplatz

Der Untergrund kann deutlichen Einfluss auf die isolierende Wirkung der Matte haben. So hat eine Isomatte, die auf steinigem Untergrund oder in einem Biwak auf dem Schnee genutzt wird deutlich mehr zu tun als eine Isomatte in einem Zelt auf weichem Moos.

So kann es in schwierigem Gelände gut sein zu einer dickeren Isomatte mit höherem R-Wert zu greifen, um Kälte von unten sicher fernzuhalten und eventuelle Unebenheiten etwas auszugleichen.

Oberfläche der Isomatte

Mikrofeine Strukturen an der Oberfläche der Isomatte können dir bzw. der Isomatte zu einem besseren R-Wert verhelfen, denn es können sich feine Luftpolster bilden und die dann zusätzlich isolieren.

Achte also bei der Auswahl darauf, ob auf spezielle Oberflächen verwiesen wird.

Isomatten kombinieren

Man kann zwar den R-Wert zweier Isomatten nicht einfach addieren, trotzdem lassen sich Isomatten kombinieren, um eine Besserung Wärmedämmung zu erreichen.

Wenn du z.B. nicht genau voraussagen kannst, wie kalt es nachts wird, kannst du eine dünne Matte für den Sommer und eine mitteldicke Matte mitnehmen und sie von Nacht zu Nacht unterschiedlich nutzen oder sogar kombinieren, falls es mal richtig kalt wird.

Willst du nur eine Matte mitnehmen, dann orientier dich eher an den tieferen Temperaturen.

Du brauchst dir auch keine Sorgen machen, dass du mit einem hohen R-Wert in einer warmen Nacht das Schwitzen bekommst. Der Großteil der Wärme wird über die Seiten und nach oben abgegeben.

Fazit

Es ist wichtig, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wofür man seine Isomatte braucht und was für Bedingungen vorzufinden sind. Je höher der R-Wert der Isomatte ist, desto dicker ist sie meistens auch und desto mehr Komfort bietet sie.

Kälteempfindliche Personen sollten eher zu einem höheren R-Wert greifen. Kälte unempfindliche Personen können ihn auch etwas niedriger wählen.

Bist du viel und ganzjährig unterwegs oder willst es sein, dann kann die Anschaffung von zwei Isomatten Sinn machen. So kannst du flexibel auf die Witterung reagieren.