Bushcraft-Messer Test: Meine Favoriten im Vergleich (2024)

Schwer ausgerüstete Bushcrafter sind wohl eher eine Seltenheit. Immerhin geht es beim Bushcraften darum, mit möglichst wenig Ausrüstung in der Natur zurechtzukommen.

Ein wichtiges, vielleicht sogar das wichtigste Werkzeug darf dabei aber nicht fehlen. Die Rede ist natürlich von einem guten Bushcraft-Messer. Aber was macht so ein Messer aus und worauf sollte man beim Kauf achten?

Genau diese Fragen beantworte ich hier in diesem Bushcraft-Messer Test. Dazu gibt es natürlich die besten Bushcraft-Messer und alles was du sonst noch wissen solltest, um das passende Messer zu finden.

Welches ist das beste Bushcraft-Messer?

Die folgenden Messer tauchen immer wieder da auf, wo es um einen Bushcraft-Messer Test geht und werden weltweit von Bushcraftern genutzt und geliebt.

Mir, und so geht es sicher den meisten, ist der Preis immer ein wichtiger Faktor, denn am Ende geht es darum ein gutes Messer zu einem vernünftigen Preis zu bekommen.

Mora Bushcraft Survival

Das Mora Bushcraft Survival ist der perfekte Allrounder. Es ist robust, langlebig und der Karbonstahl lässt sich super schärfen, um dann auch lange scharf zu bleiben. Auch wenn es kein Fulltang-Messer ist, das Messer endet nach etwa 2/3 des Griffes, kann man mit dem Mora Bushcraft Survival alles erledigen. Auch batonieren ist kein Problem.

Morakniv Kansbol

Als Bushcrafter braucht man Alleskönner und das Kansbol von Morakniv ist genau so ein Alleskönner. Der rostfreie 12C27 Stahl ist scharf und vor allem schnitthaltig und das Messer ist leicht und damit meine ich nicht nur leicht vom Gewicht, sondern auch leicht zu pflegen und leicht in der Handhabung.

Mora Companion

Wir machen den Mora-Hattrick voll, denn das Mora Companion darf eigentlich nicht fehlen. Das vielleicht beste günstige Bushcraft-Messer das jeden Quatsch mitmacht und auch gerne mal zum graben verwendet werden kann. Es ist robust, liegt gut in der Hand, ist scharf und vor allem ist es günstig.

Helle Eggen

Den Status eines Klassikers bekommt man nicht einfach so, aber das Helle Eggen ist so ein Klassiker unter den Bushcraft-Messern und überzeugt immer und immer wieder durch seine Schärfe und Flexibilität. Der Griff aus Birkenholz sieht nicht nur großartig aus, er liegt auch toll in der Hand und das Messer lässt sich genau führen.

Condor Bushlore

Das Condor Bushlore hat vor ein paar Jahren schnell große Wellen in der Szene geschlagen und hat bis Heute den Ruf ein solides und dabei erschwingliches Bushcraft Messer zu sein. Groß und scharf genug um alle Bushcraft-Aufgaben zu erledigen und handlich genug um auch feine Aufgaben sicher zu bewerkstelligen, ein großartiges Allround-Messer.

Messer sind beim Bushcraften unverzichtbar

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es auch nur einen Bushcrafter gibt, der auf sein Messer verzichten wollen würde. Das Bushcraftmesser ist das wichtigste Werkzeug in der Natur. Ein gutes Messer kann für mehr als 100 Aufgaben genutzt werden und dazu gehören z.B. diese hier:

  • Schneiden
  • Graben
  • Äste o.Ä. spalten
  • Selbstverteidigung
  • Nützlich bei Erster Hilfe
  • Essen bereiten
  • Unterschlupf bauen
  • Feuer machen
  • Jagd
  • Signale geben (mit der Schneide)
  • Hämmern

Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, muss das Messer natürlich einige Voraussetzungen erfüllen. So sollte das Messer auf jeden Fall robust genug sein um auch die kraftvollsten Aufgaben unbeschadet zu überstehen.

Es sollte außerdem wendig und nicht zu groß sein. Falls du bei Bushcraft-Messern als erstes an gewaltige Rambomesser oder sogar Macheten gedacht hast, dann liegst du falsch. Die Messer sind in der Regel eher unscheinbar und haben nur eine Klinge von etwa 10 bis 12 cm.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schnitthaltigkeit des Messers, denn die Klinge sollte möglichst lange seine Schärfe halten. Ein bisschen nachschärfen geht natürlich immer aber desto länger die Grundschärfe erhalten beliebt, desto besser.

Die am häufigsten anzutreffende Klingenform ist vermutlich die Drop-Point-Klinge und die meisten Bushcraftmesser werden aus einem Guss (Fulltang) sein.

Aus einem Guss bedeutet ebenfalls, dass die Messer feststehend sind. Damit will ich natürlich nicht behauten, es würde nicht auch einige gute Klappmesser geben. Ich würde mich im Ernstfall aber nicht auf ein Klappmesser oder Taschenmesser verlassen wollen.

Unterschiede zu anderen Messern

Ab wann ist ein Bushcraft-Messer eigentlich ein Bushcraft-Messer und was ist der Unterschied zu einem Survivalmesser oder einem Jagdmesser?

Bushcraft-Messer sind feststehende Messer mit einer kurzen Klinge bis etwa 12 cm. Ihr Einsatzgebiet ist das bearbeiten von Holz, also schnitzen, Feathersticks und Kerben ausarbeiten. Durch die kürzere Klinge sind sie handlicher und oft auch etwas präziser.

Survivalmesser sind zwar auch feststehende Messer aber deutlich größer, schwere und auf grobe Arbeiten ausgelegt. Wenn du Äste hacken willst oder sogar kleine Bäume fällen möchtest, dann bist du mit einem Survivalmesser gut beraten. Besonders auffällig ist der Unterschied in Sachen Klingenbreite. Survivalmesser haben eine deutlich breitere Klinge als Bushcraft-Messer.

Taschenmesser sind klappbar und damit nicht so belastbar wie feststehende Messer. Für grobe Arbeiten an Holz und Lager sind sie eher nicht geeignet. Für einfache Bushcraft-Aufgaben können sie sich gut eignen.

Jagdmesser sind zum Häuten, Schneiden oder als Spitze von Speeren konzipiert. Sie können auch beim Angeln eingesetzt werden. Jagdmesser wurden zum Fangen und Verarbeiten von Tieren entwickelt, nicht um damit Bäume zu zerlegen.

Darauf solltest du beim Kauf achten

Du willst selber auf die Suche nach einem passenden Messer gehen? In den folgenden Abschnitten erkläre ich dir genau, worauf du achten solltest, damit du nicht am Ende mit dem falschen Messer im Wald stehst.

Klingenlänge

Die Länge der Klinge ist entscheidend für ein Bushcraft-Messer, denn es sollte nicht zu lang und nicht zu kurz sein.
Messer mit langen Klingen sind umständlicher zu transportieren und werden mit jedem bisschen mehr an Länge auch gleich schwerer. Mit langen und schweren Klingen lässt es sich zwar gut hacken, aber nur schwer schnitzen.

Zu kurze Klingen eignen sich zwar gut für filigrane Arbeiten, sind aber auch empfindlich und können bei schwereren Arbeiten verbiegen oder brechen.

Es gilt also, die goldene Mitte zu finden und in Sachen Bushcraft solltest du zu einem Messer mit einer Klinge von mindestens 8 cm bis 12 cm greifen. Mit einem solchen Messer lassen schwerere Holzarbeiten ebenso gut durchführen wie feine Aufgaben.

Klingenbreite

Der Klingenrücken sollte nicht zu breit und nicht zu schmal sein. Es gelten dieselben Ansprüche wie bei der Klingenlänge. Das Messer soll Schnitzarbeiten genauso gut bewältigen wie schere Holzarbeiten.

Eine Klingenbreite von mindestens 2 cm bis etwa 4 cm bietet sich fürs Bushcraften sehr gut an.

Klingenschliff

Bushcraft-Messer können verschiedene Klingenschliffe haben und alle haben so ihre ganz eigenen Vorteile, aber auch Nachteile.
Ich will es hier nicht zu kompliziert machen und empfehle dir daher dich für ein Messer mit einem Flachschliff oder auch Flat Grind zu entscheiden. Mit einem guten und nicht zu flach angesetzten Flachschliff kannst du alle anfallenden Arbeiten im Wald erledigen.

Beliebt ist auch der sogenannte Scandi Grind oder auch Scandi-Schliff bei dem die Schneide flach zuläuft und bis zu 25 % der Klinge ausmacht. Wichtiger Vorteil hier ist, dass sich mit diesem Schliff Holz besonders gut bearbeiten lässt und er leicht nach zu schärfen ist.

Messerstahl

Messer ist nicht gleich Messer und der Stahl, aus dem das Messer besteht, hat einen wichtigen Einfluss. Es gibt Messer aus Kohlenstoffstahl (Karbonstahl) und Messer aus Stainless Steal auch bekannt als Edelstahl.

Rostfreier Edelstahl rostet nicht, das ist ein großes Plus, vor allem, wenn man in feuchtem Klima unterwegs ist. Die Rostfreiheit wird durch Chrom im Stahl erreicht und das sorgt auf der anderen Seite dafür, dass der Stahl an Härte verliert.

Weniger Härte bedeutet vor allem, dass der Stahl nicht so schnitthaltig ist und öfter nachgeschliffen werden muss. Ansonsten ist Edelstahl quasi nicht kaputt zu bekommen und wird dich lange begleiten.

Karbonstahl enthält kein Chrom und ist damit härter und schnitthaltiger, aber auch anfällig für Rost. So sollte man die Klinge immer etwas einölen oder in einem Öltuch transportieren.

Wenn du vorwiegend bei trockenem Wetter unterwegs bist und ein extrem scharfes Messer brauchst, dann solltest du auf Karbonstahl setzen.

Härtegrad des Messerstahl

Der Härtegrad des Stahls ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor. Gemessen wird der Härtegrad in HRC nach der Rockwell-Skala.
Nimmst du z.B. ein Messer mit einem HRC von 55, dann hast du einen weichen Stahl, der sich leicht nachschärfen lässt aber auch schnell wieder stumpf wird.

Nimmst du im Gegensatz dazu ein Messer mit einem HRC von 64, dann hast du einen besonders harten Stahl, der zwar lange scharf bleibt, sich aber auch nur schwer nachschärfen lässt.

Um eine gute Mischung aus Härte und Schnitthaltigkeit zu bekommen, bieten sich fürs Buschcraften Messer mit einem HRC Wert von 56 bis 62 an.

Griff

Bei den Griffschalen gibt es verschiedene Materialien zur Auswahl. Magst du es eher traditionell, dann kannst du zu Griffschalen aus Holz greifen. Gummi und Kunststoffgriffe liegen gut in der Hand und rutschen auch bei Feuchtigkeit nicht hin und her. Micarta oder Glasfaser ist besonders robust und daher entsprechend langlebig.

Ich favorisiere Griffe aus Gummi oder Kunststoff, weil sie sicher in der Hand liegen und das auch dann noch tun, wenn sie nass sind. Im Wald mit dem Messer abrutschen, da hat sicher niemand Lust drauf.

Messerscheide

Ein Bushcraft-Messer sollte niemals so in die Tasche oder den Rucksack gesteckt werden, sondern immer in einer passenden Messerscheide transportiert werden. Das schützt zum einen vor Unfällen mit dem Messer, aber auch das Messer selbst vor Verunreinigungen und ungewollter Abnutzung.

Fazit

Wenn du auf der Suche nach einem Bushcraft-Messer bist, dann überleg dir immer genau für welche Art von Aufgaben und in welcher Umgebung du das Messer nutzen willst. Neben den von mir gezeigten Messern gibt es natürlich noch jede Menge andere Messer von den verschiedensten Herstellern.

Achte bei der Auswahl aber darauf möglichst ein feststehendes Messer aus einem Guss (Fulltang) zu wählen, das nicht zu lang und klobig ist und dazu eine gute Schnitthaltigkeit aufweist.