Isomatte oder Luftmatratze: Was ist besser fürs Zelt?

Im Zelt schlafen, das klingt super romantisch und naturverbunden. Ist es auch und wenn du die richtige Schlafunterlage in deinem Zelt verwendest, macht das sogar richtig Spaß. Wenn du schon mal eine ganze Nacht auf einer Wurzel geschlafen hast oder nach jedem Mal drehen einen neuen Stein im Kreuz hattest, dann wirst du wissen, dass der morgen nach einer Nacht ohne gute Unterlage alles andere als toll ist.

Zum Glück gibt es Isomatten für Zelte, die sich dank ihres oft sehr kompakten Packmaßes leicht in den Rucksack packen lassen und verhindern, dass du nach einer durchwachten Nacht mit Rückenschmerzen aufwachst. Neben dem Zelt kannst du sie natürlich auch in einem Biwak oder, falls das dein Ziel ist, in einem selbstgebauten Shelter nutzen.

Zur Auswahl stehen Isomatten aus Schaumstoff, Luftmatratzen und selbstaufblasende Isomatten. Welche Variante, die beste für eine Nacht im Freien ist, das wird dieser Artikel zeigen.

Isomatten und Luftmatratzen fürs Zelt

Hier eine kleine Auswahl meiner Favoriten, wenn es um eine Nacht im Zelt geht. Ich habe je eine der verschiedenen Isomatten-Arten ausgewählt.

Nemo Switchback

Switchback Slaapmat aus Schaumstoff, Normale Passform, Orange

Die einfachste Variante der Isomatte ist die Isomatte aus Schaumstoff, wie hier die Nemo Switchback. Diese Isomatten sind zwar dünn und bieten wenig Komfort, dafür sind sie robust und schnell einsatzbereit.

Klymit Static V

Klymit Static V aufblasbare Isomatte für Camping, leichtes Wandern und Rucksackreisen, Luftbett, Orange

Die Static V von Klymit ist eine luftgefüllte Isomatte, die besten für den Einsatz in Zelt oder Biwak geeignet ist. Mit einem R-Wert von 1,3 eignet sie sich für Sommertouren oder z.B. für ein Festival.

Sea to Summit Comfort Light

SEATO SUMMIT Unisex AMSICLR Colchoneta autohinchable Comfort Light R Verde, Grün, Einheitsgröße

Die selbstaufblasende Isomatte von Sea To Summit ist klein, komprimierbar und leicht. Die Luft verteilt sich sehr gleichmäßig in der Isomatte verteilt das Körpergewicht sehr gut. So wird sie zu einer sehr bequemen und einfach zu handhabenden Schlafunterlage.

Isomatte, Luftmatratze oder was?

Ob du auf eine Isomatte oder eine Luftmatratze setzen willst, hängt von unterschiedlichen Faktoren und natürlich auch ein ganzes Stück weit von dir selbst ab. Alle drei Varianten haben ihre ganz eignen Vorteile und auch Nachteile.

Für Alternativen bzw. weitere großartige Isomatten kannst du gerne einen Blick auf meinen Isomatten Test werfen.

Die Schaumstoff-Isomatte

Eine einfache Isomatte ohne allen Schnickschnack ist die vermutlich leichteste Lösung und sie nimmt nicht zwingend Platz im Rucksack mit, da sie auch einfach unter oder an den Rucksack gebunden werden kann.

Auf der Habenseite steht also auf jeden Fall das Gewicht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zeit, denn während eine Luftmatratze erst aufgeblasen werden muss und eine selbstaufblasende Isomatte auch eine gewisse Zeit braucht, bis sie sich vollgesogen hat, ist die einfache Isomatte aus Schaumstoff sofort einsatzbereit. Hinlegen, drauflegen, fertig und kann auch schnell als Sitzunterlage genutzt werden.

Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Punkt ist, dass diese Isomatten robust sind. Wenn da mal eine Ecke abfläddert ist das kein Problem, denn sie erfüllt trotzdem noch ihren Zweck.

Ein Nachteil ist ganz klar, der Komfort. Da muss man wirklich wissen, worauf man sich einlässt. Und falls du es nicht gewohnt bist, hart zu liegen, wird das Schlafen auf einer wenige Zentimeter dicken Isomatte echt gewöhnungsbedürftig. Dafür schützt die Isomatte am besten gegen Kälte von unten, denn sie isoliert besser als die beiden anderen. Außerdem lässt sich sehr leicht doppelt legen, um einen noch höheren R-Wert zu erreichen. Nur, dass man zum doppelt legen auch zwei Isomatten mitnehmen muss.

Die Luftmatratze

Wenn ich von Outdoor-Luftmatratzen rede, dann meine ich natürlich nicht diese riesigen nach Gummi stinkenden Dinger, die gefühlt jeder früher im Keller hatte. Moderne luftgefüllte Isomatten für Zelt und Biwak haben ein extrem kleines Packmaß und lassen sich leicht mit einer kleinen Luftpumpe, einem Pumpsack oder der Atemluft befüllen. Zusätzlich zum geringen Platz sind diese Matratzen natürlich auch sehr leicht.

Sie sollten im Rucksack transportiert werden, damit sie nicht aus Versehen beschädigt werden. Einmal aufgeblasen, haben sie den riesigen Vorteil, Unebenheiten auszugleichen und sind damit um einiges bequemer als eine einfache Isomatte.

Dafür dauert es aber auch ein wenig, bis man sie mit dem Mund aufgepustet hat, falls man keinen zusätzlichen Platz im Rucksack für eine kleine Pumpe frei machen konnte oder wollte. Die Matte mal eben schnell als Sitzunterlage benutzen, ist also nicht möglich.

Luftmatratzen haben, wenn man so will, zwei gewaltige Nachteile. Zum einen isolieren günstige Modelle oft kaum gegen Kälte und nach viel wichtiger, wenn sie Luft verlieren, sind sie komplett nutzlos. Eine Luftmatratze, die nur noch halb gefüllt ist, ist noch unbequemer als direkt auf dem nassen Boden zu schlafen.

Die selbstaufblasende Isomatte

Hast du auch den Eindruck, dass weder die Isomatte noch die Luftmatratze so wirklich das richtige für dich ist? Geht mir genauso und deswegen setze ich auf selbstaufblasende Isomatten.

Selbstaufblasende Isomatten verbinden das Beste der einfachen Isomatte mit dem Besten der Luftmatratze. Sie sind mit einem speziellen Schaum gefüllt, der, sobald du das Ventil öffnest, Luft ansaugt und auf viele winzig kleine Kammern verteilt. So bekommst du eine polsternde und bequeme Luftschicht zwischen zwei Isomatten, die dich super gegen Kälte vom Boden schützen.

Um die Luft wieder aus der Matte zu bekommen, rollst du sie kräftig zusammen und presst damit die Luft aus dem Schaum. Übrig bleibt eine zusammengerollte Matte, die sich dank ihres geringen Packmaßes super im Rucksack oder in einer Schutzhülle am Rucksack befestigen lässt.

Was du nicht machen solltest, ist nachhelfen. Diese Matratzen brauchen ein paar Minuten, bis sie sich vollständig gefüllt haben. Pusten würde diesen Prozess zwar beschleunigen, kann aber zu Kondenswasser und Schimmel in der Matte führen.

zelt kalter morgen

Der R-Wert

Der R-Wert wird dann wichtig, wenn die Nächte kühler werden, denn er beschreibt den Wärmedurchgangswiderstand des verwendeten Materials. Die isolierende Wirkung hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab, dem Material und der Dicke der Matte. Zusätzlich kann die Oberflächenstruktur einen Einfluss haben.

Grundsätzlich kannst du dir merken, je höher der R-Wert, desto besser isoliert die Matte und schützt dich vor Wärmeverlust im Schlafsack.

Hier kannst du dir R-Werte vergleichen:

  • 1 bis etwa + 7 °C
  • 2 bis etwa 2 °C
  • 3 bis etwa -5 °C
  • 4 bis etwa -11 °C
  • 5 bis etwa -17 °C
  • 6 bis etwa -24 °C

Als Winterfest gelten Isomatten ab einem R-Wert von 4. Dabei solltest du natürlich immer dein persönliches Empfinden mit einfließen lassen. Nach einem langen Tag auf den Beinen kann es gut sein, dass der Körper durch die Erschöpfung anders auf Temperaturen reagiert.

Rückenschmerzen vermeiden

Wenn du bereits unter Rückenschmerzen leidest, dann solltest du auf jeden Fall die Finger von einfachen, dünnen Isomatten lassen. Diese einfachen Isomatten entlasten den Rücken nicht und können in abschüssiger Lage oder wenn du uneben liegst alles nur noch schlimmer machen.

Luftmatratzen, die kaum isolieren und unter Umständen Luft verlieren, sind auch keine Alternative. Sollte es nämlich wirklich so kommen und die Luftmatratze hängt durch bzw. liegst du an den Druckpunkten bereits auf der Erde, hilft das deinen Rückenschmerzen sicher nicht weiter.

Auch hier ist die beste Variante die selbstaufblasende Isomatte. Allerdings solltest du, wenn du bereits Probleme mit dem Rücken hast, auf eine ausreichend dicke selbstaufblasende Isomatte setzen. Mindestens 6 cm sollte sie im aufgeblasenen Zustand haben.