Taschenmesser für Wanderer: Tipps für deine Wanderung

Schaut man sich mal im Internet um und sucht nach Packlisten für Wanderer bzw. nach Dingen die man auf einer Wanderung dabei haben sollte taucht immer wieder das Taschenmesser auf.

Im ersten Moment wird sicher fast jeder sagen: Klar, macht Sinn! Aber braucht man wirklich ein Taschenmesser auf einer Wanderung? Meine Antwort darauf ist ganz klar Ja und Nein. Es kommt natürlich sehr auf die Wanderung an.

Bei einer kleinen Runde von etwa 2 bis 3 Stunden in denen man hauptsächlich ausgewiesene Wanderwege beschreitet, kommt man im Normalfall auch gut ohne Taschenmesser aus. Dauert die Tour den ganzen Tag und sind Pausen zum Essen mit eingeplant, dann würde ich nicht unbedingt auf ein Taschenmesser verzichten wollen.

Dann bleibt natürlich noch eine weitere Option, nämlich der Wanderer, der sich so ganz ohne Taschenmesser einfach nicht wohl fühlt. Soll es ja auch geben.

Taschenmesser zum Wandern (Meine Favoriten)

Zum Wandern muss es kein High-End Taschenmesser sein, finde ich zumindest. Da sind die Vorlieben natürlich auch bei jedem etwas anders aber viel wichtiger finde ich, dass das Messer zuverlässig ist und gut in der Hand liegt.

Victorinox Ranger Grip 79

Victorinox Schweizer Taschenmesser Gross Ranger 79 M, Swiss Army Knife, Multitool, 12 Funktionen, Einhand-Feststellklinge, Dosenöffner, Schraubendreher

Für die Hosentasche ist das Victorinox Ranger Grip 79 eigentlich fast ein bisschen schwer mit seinen 181 Gramm, aber im Rucksack ist es ein toller Begleiter. Besonders die rutschfesten Griffschalen sind super und verhindern, dass einem das Messer aus der Hand rutscht.

Relags Baladéo Laguiole Grands Espace

Platzhalter Produktbild

Vorsicht für alle, die es ganz genau nehmen mit dem Gesetz, denn die Klinge des Relags Baladéo Laguiole Grands Espace ist 10 cm lang. Dafür lässt sich das super leichte Messer ohne weiteres im Rucksack transportieren und der Lanyard aus Paracord ist eine tolle Ergänzung.

Ganzo G716-S

Ein gutes kräftiges Gebrauchsmesser mit einer schön scharfen Klinge ist das Ganzo G716-S. Auch mit nassen Händen lassen sich kraftvolle arbeiten durchführen, denn die rauen Griffschalen verhindern, dass einem das Messer wegrutscht.

Falls dich von meinen Favoriten keines anspricht, dann achte bei der Auswahl trotzdem immer auf eine Klinge die sich leicht nachschärfen lässt. Lass dich also nicht von toll aussehenden Messern mit Wellenschliss blenden, die Dinger kann man kaum nachschärfen.

Eine in der Mitte geteilte Klinge ist dagegen je nach Einsatzgebiet nicht verkehrt. Der gewellte hintere Teil der Klinge ist bestens geeignet um Paracord oder anderes Seil zu durchtrennen oder mal einen festen Ast zu bearbeiten.

Wenn du bereit bist ein paar Euro mehr auszugeben, dann findest du hier die meine Übersicht der besten Taschenmesser.

Wofür braucht man ein Taschenmesser auf einer Wanderung?

Taschenmesser bzw. Messer generell sind sehr vielseitige Werkzeuge. Damit du mal einen kleinen Einblick bekommst habe ich hier die Aufgaben aufgezählt die so ein Taschenmesser am häufigsten übernehmen muss bzw. was man damit machen kann:

  • Verpackungen aufschneiden
  • Essen zerteilen (ganz gelegentlich mal einen Fisch ausnehmen)
  • Dosen öffnen
  • Zahnstocher
  • Zunder und oder Rinde zurechtschneiden
  • Sehr feine Schrauben an der Ausrüstung nachziehen
  • Splitter entfernen
  • Wanderstock schnitzen
  • Fingernägel reinigen

Ich denke das sollte reichen um einen kleinen Eindruck zu vermitteln.

Große und kräftige Taschenmesser können auch deutlich anstrengendere Aufgaben wie z.B. Holzspalten übernehmen, allerdings würde ich für sowas eher zu einem feststehenden Messer tendieren. Im Notfall geht es aber auch mit einem Taschenmesser, solange es nicht zu fein ist.

Welches Messer ist optimal?

Beim Wandern kommt es mir im Bezug auf das Messer auf zwei, sagen wir mal drei wirklich wichtige Dinge an. Zum einen sollte das Messer natürlich allen meinen Anforderungen gerecht werden und Aufgaben die ich damit erledigen will auch schaffen.

Der zweite wichtige Punkt ist Gewicht und Größe. Logisch eigentlich, denn in einem Wanderrucksack ist einfach nicht unendlich Platz und so einen dicken Klopper will ich auch nicht unbedingt mit mir herumschleppen. So wird es wohl den meisten gehen.

Ein dritter Punkt, der wie ich finde viel zu oft vernachlässigt wird ist die Gesetzeskonformität. Es gibt Gesetze die festlegen wie ein Taschenmesser, das man bei sich führt auszusehen hat und was es darf und nicht darf. Dazu aber später mehr, denn der Gesetzeslage habe ich einen eigenen Absatz zugedacht.

Gesetzeslage zum Thema Taschenmesser

Im Gegensatz zu anderen Messertypen wie z.B. dem Butterfly sind Taschenmesser nicht grundsätzlich verboten. Sie können allerdings unter das sogenannte Trageverbot fallen. Trageverbot bedeutet, dass die Messer nicht in der Öffentlichkeit bzw. im öffentlichen Raum getragen werden dürfen.

Diese Regelung gilt, wenn das Taschenmesser eine Arretierung hat und mit einer Hand geöffnet werden kann, wenn die Klinge beidseitig geschliffen ist oder über 8,5 cm lang ist.

Zum Glück gibt es umfangreiche Ausnahmeregelungen die immer dann greifen, wenn das Messer einen bestimmten Zweck erfüllt. Dazu gehören z.B. zur Jagd, Brauchtumspflege oder eventuell sogar dein Beruf.

Auf Nummer sicher gehen kannst du, wenn du das Messer nicht griffbereit in einem verschlossenen Behältnis wie einem Rucksack trägst. Wichtiger Hinweis, das hier ist keine Rechtsberatung, wenn du Messer mit dir führst, die unter das Trageverbot fallen, dann musst du natürlich auch die möglichen Konsequenzen tragen.

Solange dein Taschenmesser keine Klinge hat die länger als 8,5 cm ist, mit beiden Händen geöffnet werden muss und nicht arretiert werden kann gibt es keine Probleme.