Egal ob Outdoorfan, Bushcrafter oder Vattern, der in den Keller latscht, Taschenlampen sind ein wichtiger Teil der Outdoorausrüstung und auch des Haushaltes.
Taschenlampe ist aber nicht gleich Taschenlampe und was die Unterschiede zwischen einer taktischen Taschenlampe und einer herkömmlichen LED Taschenlampe sind, das wollen wir uns in diesem Beitrag etwas näher anschauen.
Was ist eine taktische Taschenlampe?
Wie der Name schon erahnen lässt, hat eine taktische Taschenlampe einige besondere Features um den hohen Anforderungen von z.B. Sicherheitskräften, Militär oder Polizei gerecht zu werden.
Die wohl wichtigsten Merkmale sind die extrem robuste Bauweise, die es möglich macht, eine taktische Taschenlampe als Nothammer zu benutzen.
Außerdem haben die meisten taktischen Taschenlampen verschiedene Modi und es kommen, je nach Modell, verschieden farbige LEDs zum Einsatz.
Ein wichtiges Merkmal zur Definition ist die Lumenzahl. Eine taktische Taschenlampe hat mehr als 600 Lumen, um eine sehr helle und weitreichende Ausleuchtung zu gewährleisten.
Jetzt aber zum wohl wichtigsten Merkmal, dem Stroboskop. Im Stroboskop-Modus sendet die Taschenlampe schnell aufeinanderfolgend Lichtblitze in Richtung eines potenziellen Angreifers. Die Option, einen Angreifer mit diesem Modus zu blenden und auf Abstand zu halten, macht die taktischen zu einem wirkungsvollen Instrument zur Selbstverteidigung.
Für den Dienstgebrauch aber auch für den Alltag ist es wichtig und sinnvoll, wenn einhändig zwischen Dauerlicht und Strobo hin und her geschaltet werden kann. Im Grunde sollte die Taschenlampe generell mit einer Hand bedient werden können, denn wer sagt einem, dass man immer beide Hände zur Verfügung hat?
Weitere Merkmale sind z.B. ein Wegrollschutz in Form von einem eckigen Rand um die Taschenlampe und der hochgezogene Rand, der das Glas schützt, falls die Lampe mal runter fällt.
Empfehlungen
Um einen besseren Eindruck zu bekommen, habe ich hier einfach mal drei taktische Taschenlampen zusammengestellt, dir mir besonders gut gefallen.
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Unterschiede zur normalen Taschenlampe
Einfach gesprochen sind taktische Taschenlampen für einen ganz anderen Einsatzzweck entwickelt worden, als die normalen Taschenlampen für den Haushalt. Natürlich bedeutet das nicht, dass sie dort nicht auch genutzt werden können.
Einsatzzweck
Taktische Taschenlampen bieten einen sehr begrenzten und konzentrierten Lichtstrahl, der es möglich macht einen Zielbereich bestmöglich auszuleuchten und eventuelle Angreifer zu blenden. Ursprünglich wurden diese speziellen Taschenlampen nämlich zum Einsatz mit einer Waffe entwickelt.
Thrower und Flooder
Taktische Taschenlampen werden als „Thrower“ bezeichnet. Das bedeutet mit Hochleistungs-LEDs auf große Reichweite einen schmalen, konzentrierten Lichtstrahl erzeugen. Das Gegenteil davon sind „Flooder“ also Taschenlampen die mit einem breiten und weichen Lichtkegel den Nahbereich ausleuchten. Taschenlampen, die im Haushalt eingesetzt werden sind üblicherweise solche Flooder.
Cree LEDs
Während in normalen Taschenlampen fast nur noch LEDs zu finden sind, setzen viele taktische Taschenlampen auf die Cree LEDs. Cree ist eine amerikanische Firma die besonders helle und langlebige LEDs produziert.
Spezielle Filter und Modi
Den Stroboskop Modus habe ich ja bereits weiter oben erwähnt, eine kleine Ergänzung hätte ich allerdings noch. Die besten taktischen Taschenlampen verfügen über ein Strobo, der die Frequenz verändert. Das bedeutet, dass die ausgesendeten Lichtblitze mal kürzer werden und schneller aufeinander folgen und auch mal langsamer und länger werden. So kann sich das Auge eines Angreifers überhaupt nicht mehr auf das Licht einstellen.
Ebenfalls oft anzutreffen sind Rotfilter, denn rotes Licht hat enorme taktische Vorteile. Zum Einem blendet rotes Licht nicht und das Auge gewöhnt sich so viel schneller an die Dunkelheit. Außerdem ist es deutlich unauffälliger als eine starke Taschenlampe die mit voller Kraft leuchtet. Eher selten sind Infrarotfilter die eine bessere Nutzung von Nachtsichtgeräten erlauben.
Materialien und Aufbau
Taktische Taschenlampen haben deutlich stabilere Gehäuse als haushaltsübliche Taschenlampen. Normale Lampen werden oft aus Kunststoff gefertigt, taktische Lampen sind aus Metall.
Ist eigentlich auch klar, wenn man bedenkt, dass die Taschenlampen als Nothammer benutzt werden können.
Eine gute taktische Taschenlampe erkennen
Trotz aller Unterschiede gibt es natürlich keinen Grund, warum du nicht auch einfach eine taktische Taschenlampe in der Küchenschublade haben solltest.
Wenn es aber wirklich darauf ankommt, dann sollte die Taschenlampe auch wirklich halten, was sie verspricht und dafür gibt es einige Kriterien.
Eine gute taktische Taschenlampe erkennst du an:
- Hoher Leistung und extrem hellem Licht
- Fokussierbarkeit auf einen kleinen Strahl
- Gute Leistung und Lichtkonstanz über einen langen Zeitraum
- Langer Zeitraum bevor das Licht zu verblassen beginnt
- Hochwertiges Material und gute Lebensdauer
- Gute Funktionalität unabhängig von Wetter und Feuchtigkeit
- Robustes Gehäuse und hochgezogener Rahmen am Glas
- Cree LEDs
Ob du dich dann für eine etwas größere Lampe entscheidest, die auch als Schlagwaffe oder Hammer genutzt werden kann entscheidest oder lieber auf eine kleine, leichte und unauffällige Taschenlampe setzt, das liegt bei dir.
Vorsicht vor als Taschenlampe getarnten Elektroschockern
In der heutigen Zeit, die gefühlt immer unsicherer wird, ist Selbstverteidigung ein wichtiges Thema, für das sich vor allem Frauen interessieren.
Aus diesem Grund werden auch taktische Taschenlampen mit ihrem Strobolicht immer beliebter und das zu Recht, denn das helle und flackernde Licht lässt sich bestens zum Abwehren von Personen einsetzen.
Um auch wirklich auf Alles vorbereitet zu sein, sollte die Taschenlampe mindestens 600 Lumen haben, damit sie auch am Tag ihre Blendwirkung entfalten kann. Ein normales Strobolicht ist zwar schon gut aber noch besser ist ein taktisches Strobo, denn es wechselt die Frequenz der Lichtimpulse und hat damit einen noch stärkeren Blendeffekt.
Vorsicht bei als Taschenlampen getarnten Elektroschockern, denn diese fallen unter das Waffengesetz und bereits der Besitz ist illegal und kann mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren geahndet werden
Falls du trotzdem so ein Gerät kaufen möchtest, dann achte auf das Prüfsiegel der Technisch-Physikalischen Bundesanstalt. Geräte mit diesem Sigel gelten als unbedenklich und dürfen an Erwachsene verkauft werden.
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